„Ergonomie ist ein wissenschaftlicher Ansatz, um mit geringster Mühe und größter Zufriedenheit reichlichst Früchte zu erhalten für das eigene und allgemeine Wohl.“ (Wojciech Bogumil Jastrzebowski, 1857)

   Schon vor anderthalb Jahrhunderten war klar, dass die Arbeits-Leistung wesentlich von der Beschaffenheit des Werkzeuges abhängt. Im Sport ist diese Erkenntnis elementar, denn hier geht es um Höchstleistung unter Wettbewerbsbedingungen: Je schnittiger das Boot, desto zügiger die Fahrt. 
   Auch Jäger wissen immer schon, dass der Lauf schießt und der Schaft trifft. Je zweckmäßiger die Länge und die Form einer Büchse beschaffen sind und je behutsamer sie an den Körperbau und die Schiesshaltung ihres Besitzers angepasst wird, desto sicherer wird der Waidgenosse treffen.
   Beim sportlichen Schiessen gewinnt der Faktor 'Schäftung' noch einmal an Gewicht. Bis zu 2-30 Stunden pro Woche verbringen Schützen mit ihrer Waffe im Anschlag. Eine einzigartige Intimität zwischen Mensch und Werkzeug. Man betrachte nur, wie sich mancher an sein Schießgewehr schmiegt...
   Wenn man die Bindung des Schützen an sein Gewehr intensiv analysiert, dann erkennt man nahezu unbegrenzte Wirkungen und Wechselwirkungen. Um ruhig zu halten, bequem zu zielen und präzise auslösen zu können, sind sämtliche Proportionen an der Schaftkappe, der Schaftbacke, am Griff und am Vorderschaft relevant.
    Ein Schaft, der dir passt, liegt ruhig im Ziel, gestattet dir einen bequemen Blick ins Diopter und leitet den Zeigefinger wie von selbst an den Suslöser. Mängel an einem oder mehreren dieser Teile verursachen Anstrengungen, die den Körper belasten und die Fehlerquote heraufsetzen.
    Während man sich vor einem Jahrzehnt noch mit halbwegs angemessenen Schäften zufrieden gab, verlangt die Leistungssteigerung auf sämtlichen Ebenen inzwischen nach immer feineren Einstellungen. Moderne Schäfte erlauben die Variation der Schaftbacke mit Raster-Schrauben, die millimetergenaue Justierungen ohne Werkzeug und damit im Anschlag erlauben.